2020 / 2021
In der Niedersachsenklinik erwartete mich ein straffes Übungsprogramm den ganzen Tag über. Ich hatte mein Zimmer im obersten Stock und die Anwendungen fanden immer unten statt. Also jedes Mal 93 Treppenstufen hinunter und wieder hoch, den Aufzug wollte ich nicht nutzen. In den Pausen noch viel Athletik zusätzlich gemacht, ebenso das Standrad sehr oft genutzt, auch wenn es nur im leichtesten Gang bewegt wurde und am Anfang auch nur für 10-15 Minuten, um einfach die Hüfte beweglich zu machen.
Die Therapeutinnen und Therapeuten nahmen mich ordentlich ran um mich wieder fit zu bekommen und nach 10 Tagen ging es kontinuierlich bergauf. Am besten bekam mir die Wassergymnastik. Trotz Corona konnten wir auch abends noch in das dort vorhandene Schwimmbad gehen um unsere Übungen zu machen und ich konnte bereits wieder Kraul und Delfin schwimmen. Meine Vereinskollegen waren mehr als neidisch, denn alle öffentlichen Bäder waren geschlossen :)
Nach 3 Wochen war die REHA in Bad Nenndorf für mich beendet, die Unterarmgehstützen hatte ich gegen Nordikwalkingstöcke eingetauscht.
Im November war es dann soweit, die OP stand an. Gut vorbereitet mit ganz viel Athletikübungen habe ich meine Muskeln noch einmal fit gemacht für die bevorstehende OP.
Der Eingriff dauerte genau 1 Stunde und ich hatte ein neues Hüftgelenk. Am nächsten Tag ging es bereits mit Unterarmgehstützen aus dem Bett über den Flur. Einige Trainingsutensielien hatte ich dabei, wie Deuserbänder und Liegestützgriffe. Auch am Bettgalgen konnte man hervorragend Klimmzüge machen. Mit viel Eis, wurde die Wunde ständig gekühlt und es ging gut voran. Nach 4 Tagen Krankenhausaufenthalt ging es bereits in die REHA nach Bad Nenndorf in die Niedersachsenklinik.
Ende 2019 bekam ich im Oktober Schmerzen im rechten Hüftbereich beim Laufen. Zunächst dachte ich, es wäre eine kleine Verletzung, die sich mit der Zeit geben wird. Tat sie leider nicht, sondern entwickelte sich weiter, wenn auch sonderbar. Lief ich ein zügiges Tempo, waren die Schmerzen geringer, lief ich langsam, Auslaufen, oder beim Gehen waren die Schmerzen größer. Im Februar`20 lies ich das einmal mittels Röntgenbild abklären und es wurde deutlich, dass ich ein Problem mit der Hüfte hatte. Somit auf die Suche nach einem Spezialisten gegangen.
Dr. Klanke (Orthopäde) im Vincenskrankenhaus Hannover, selbst ein ehemaliger Marathonläufer sagte, ich muss mir überlegen wie es weiter gehen soll, wenn Krankengymnastik nicht mehr hilft. Im Juni/Juli entschied ich mich doch letztendlich ihn noch einmal aufzusuchen, denn mein gesamtes Gangbild veränderte sich, die Bewegungsfreiheit wurde mehr und mehr eingeschränkt und auch die Schmerzen nahmen erheblich zu. Radfahren war noch möglich, ein aufsteigen auf das Rad blieb aber beschwerlich, am leichtesten ging es, das Rad schräg anzukippen oder es auf den Boden zu legen und drüber zu steigen und es dann erst wieder aufzurichten. So vereinbarten wir einen Termin im November mir ein neues Hüftgelenk (TEP) eizusetzen.